Freitag, 4. Dezember 2015
Wo hab ich den denn her? Nr.2
Die Dame Lina Bögli berichtet (sinngemäß):
In Aden starb ein Soldat, kam in die Hölle und fand es dort zu kalt. Also kehrte er zurück und bat seine ehemaligen Kameraden um eine Wolldecke...
Die Hitze in Aden muß 1892 schon legendär gewesen sein.
(Lina Bögli, Talofa - In 10 Jahren um die Welt, 1892-1902)



Freitag, 12. Oktober 2012
Mein Navi heißt Karin
Mein Navi heißt Karin. Wegen der blonden Frauenstimme, die man sich ja wählen kann.
Mein Navi ist ein älteres Tomtom. Mit viel Aufwand und Ärger, weil es nicht sofort funktionierte, habe ich es mal up-ge-datet.
Es funktioniert weitgehend zufriedenstellend.
Eben hat mich Karin blendend gut bei Shit-Wetter durch Hamburg gelotst, ich bin locker dorthin gekommen, wo ich hin wollte und auch wieder raus.

Noch erstaunlicher sind die Ergebnisse im Ausland. Einmal sind wir nachts mit 2 Mietwagen durch die Hinterhöfe von Sizilien gebrettert auf der Suche nach unserer Ferienwohnung. Ich stand zwar einmal mit dem Auto auf der Terrasse einer Pizzeria und wurde freundlich wieder rausgelotst, aber ohne das Navi hätten wir die verwinkelte Einfahrt zur Ferienwohnung nie gefunden. Karin weiß halt alles.
Leider spinnt Karin aber auch manchmal. Im Sommer stand ich mit dem Wohnmobil auf der Slip-Anlage vom Yachtclub in Muhr am See in Bayern. Wenn man mit dem Womo Pause macht, ist es attraktiv, einen Blick aufs Wasser zu haben. Weniger spaßig ist die Ansage von Karin: „fahren sie geradeaus“ - ich fahre ja kein Amphibienfahrzeug. Ist der Chip feucht geworden, oder was geht da elektronisch ab?
Ebenso unverständlich die gelegentliche Ansage auf der Autobahn: „bitte wenden sie!“ Ich glaube, es geht los. Da wird man dann schon auch mal misstrauisch und folgt nicht mehr automatisch den Anweisungen. An Bord fallen dann so Bemerkungen: „Karin, ich glaube, du spinnst!“ bis zu kräftigeren Sprüchen wie „dumme Tussi, halt's Maul“. In besonders engen Situationen, war es fast soweit, dass das Gerät zum Fenster raus flog.
So ähnlich damals in England. Eingegeben war Brighton, irgendwie fanden wir nicht die richtige Abfahrt auf die Landstraße nach Brighton. Nach Angaben von Karin stand ich dann wie verhext 2x auf dem Zubringer vom Kanal-Tunnel, mit Schranke, Ampel und Pipapo, d.h. drehen gar nicht so einfach – mit dem Womo. Flüche an Bord - „was macht denn diese dumme K..“ - neue Eingabe am Gerät – gleiches Ergebnis – ich stehe am Eingang des Kanal-Tunnels. Das freundliche Personal erlaubt mir einen Turn. Warum Karin nicht zum Fenster hinausflog – weiß der Himmel.
Später stellte sich heraus, dass „die dumme K..“ das französische Brighton auf der anderen Kanal-Seite berechnet und navigiert hat. Das liegt bei Cayeux. Heute – nach dem Update – wäre das nicht mehr passiert. Jetzt muss vorher über ein Flaggensignal das Land aktiviert werden.
Manchmal hat man ja Verständnis für Fehlschaltungen, wenn ein neuer Kreisverkehr o.ä. gebaut wurde und man sagen kann, o.k. das ist noch nicht aufgenommen, das ist noch nicht in den Karten enthalten. Das erklärt aber zum Teufel nicht so eklatante Böcke wie im Raum Olpe, wo Karin mich über einen Feldweg nach Elspe schicken wollte oder in Luxembourg ebenfalls über einen gesperrten Feldwirtschafts-Weg ins Tal der Sauer lenken wollte.
Versteh einer die Navis.
Hier noch den letzten Bock, der von Karin geschossen wurde. Neulich auf der B80 von Höxter nach Hannoversch Münden wollten wir einen Womo-Stellplatz in Bühren ansteuern. Nach Karte wäre jeder vernünftige Autofahrer die B80 lang gefahren, bei Hemeln abgefahren und hätte über die L560 Bühren erreicht. Nicht so Karin. Warum haben wir sie überhaupt gefragt?
Jedenfalls lenkte sie uns auf einem unmöglichen Umweg nach Uslar. Wir folgten dummerweise ihren Empfehlungen, weil auch eine Baustellen-Umleitung die Orientierung erschwerte. In Uslar gaben wir dann den Plan auf, übernachteten dort auch nicht schlecht an einem ruhig gelegenen Bauernhof und pfiffen dem Navi eins. Über eine kleine Landstraße und einer dazu passenden Fähre über die Weser erreichten wir wieder die B80 und Hannoversch Münden.

Verstanden hat diesen Vorgang keiner an Bord. Ich habe auch kontrolliert, ob „kürzester“ oder „schnellster Weg“ programmiert war. Keine Aufklärung.
Versteh einer die Navis, versteh einer Karin.



Sonntag, 26. August 2012
3 x Mont St. Michel - unterwegs entdeckt.
Den Mont St. Michel in der Normandie kennt man. Frankreich-Fahrer kommen kaum an dieser Sehenswürdigkeit vorbei.

Interessant ist die Lage im Watt. Wie man liest, nannte man das Kloster früher "Mont-Saint-Michel au péril de la mer" („Mont Saint-Michel in den Gefahren des Meeres“) , weil man nur Fuß und bei Ebbe zu der Insel gelangen konnte.

Seit es einen Damm gibt, ist das grundsätzlich anders. Aber -wie immer wenn der Mensch in die Natur eingreift – hat das den Nachteil, dass die Bucht jetzt droht zu versanden. Was man wiederum mit Riesen-Aufwand verhindern will. Klingt irgendwie nach Schildbürger-Streich.
Abschreckend sind die Massen von Touris, die im Sommer herbeiströmen, 3,5 Mio. sollen es jährlich sein. Da muss man sich schon überlegen, wann man hin will und ob das sein muss.


England-Fahrer können aber womöglich aus eigener Anschauung berichten, dass es auf der anderen Seite des Kanals das gleiche in grün – sprich auf englisch - nochmal gibt:
St. Michael's Mount.

Nicht so bekannt und umso erstaunlicher die Duplizität der Fälle. Das Inselchen liegt bei Penzance in Cornwall, ganz weit draußen an der Süd-West-Spitze von England.


Eine weitere Namens-Gleichheit – aber mehr nicht – liegt bei uns vor der Haustür. Mont Saint-Michel (Bas-Rhin) bei Saverne im Elsaß. Man kann ein unspektakuläres Kapellchen erwandern. Es gibt keltische und römische Fundstücke aus der Geschichte. Den Hexentanzplatz und den römischen Plattenweg.




Montag, 13. August 2012
Wo hab ich denn den her?
Von der Nordsee bis zur Neisse liest man überall nur - Schönes.



Sonntag, 29. Juli 2012
Wo hab ich den denn her?
Wenn sie einen Rechtschreibfehler finden-
behalten sie ihn!



Der innerfamiliäre Nord-Süd-Konflikt

Er möchte im Urlaub nach Schottland, Island, Dänemark fahren, also eher nach Norden.
Sie behauptet, dort regnet es „immer“, sie will Sonne, nicht im Womo sitzen, sondern draußen.
Fernsehen gibt es ja nicht bei uns.
Deshalb gibt es vor jedem Urlaub die schönsten Diskussionen ums Urlaubsziel.

England.

Sie: es hat immer geregnet, denk an Cornwall (Regen aus Kübeln und Sturm – die Engländer haben Grillgefässe zum an den Boden nageln), denk ans Dartmoor (Landregen – habe nachts wirklich mehrfach einen benachbarten Bachlauf kontrolliert)

Er: stimmt ja, aber was war in Brighton – Sonnenbrand, was war in Dover – Sonntagsausflügler en masse und Flugschau historischer Flugzeuge (zu Ehren der ersten Kanalüberquerung) bei gutem Wetter.

Und sind wir in Cornwall auf den Klippen gewandert oder nicht? Waren wir am Minack Theatre (Porthcurno-Südküste) trockenen Fußes oder nicht? (Dort geben sie wirklich La Traviata in den Klippen von Cornwall).....

Irland

Sie: da regnet es immer und der Wind!
Er: Stimmt nicht, was war in Roundstone damals, gefährlicher Sonnenbrand der Kinder, da waren sie noch klein. Schon, wenn's mal regnet, rufen die Eltern die fußballspielenden Kinder nicht herein wie bei uns, die trocknen später nämlich von selbst. Die Sonne kommt von selbst wieder, es gibt eben 5 Wetter am Tag. Und der Wind, na ja, Fahrradfahren mit dem Wind ist super, dann zurück zugegebenermaßen nicht mehr.


Holland

Sie: Nie mehr, immer nur Regen, wir haben nie draußen gesessen.
Er: Stimmt ja nur z.T. Aber wie oft haben wir gegrillt und den Kaninchen zugeschaut? (die gibt’s da wohl massenhaft auf jedem Campingplatz) Und Fahrradfahren in den Dünen, ging das oder nicht? (irre, die haben da „wandelpads“ für Fußgänger, „fiets-Pads“ für Radfahrer und extra Reitwege). Und Kibbeling im Hafen in der Sonne genießen, ging auch. Und die Velo-Solex-Fahrer, die wir beobachtet haben, sind die etwa nass geworden – nein!

Und Sonnenuntergänge – gab's die, oder nicht? Und bei der Grachten-Tour in Amsterdam – Sonne oder Regen? Sonne.
Sie: und die Windmühlen vom Molenkomplex? Hat man sie gesehen, oder nicht.

Und in Gouda? Beide Male voller Landregen.


Berner Oberland – Schilthorn

Da wollten wir doch mal hoch hinaus – auch noch als Geburtstagsgeschenk, so eine Fahrt mit der Gondel auf 2970 m hinauf zu dem weltberühmten Dreh-Restaurant Piz Gloria auf dem Schilthorn.
Dort haben sie 1968 den James-Bond-Film "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" gedreht. Und man hat einen fulminanten Blick auf Jungfrau, Mönch und Eiger direkt gegenüber, wenn das Wetter mitspielt. Wir kamen genau 5 min in den Genuss, dann zogen Wolken auf und es war rum.
In den Bergen ist das einfach drin.
Und abends auf dem schön gelegenen Camping Stechelberg ging es so weiter. Die umliegenden Wasserfälle gingen auf in einem kräftigen Gewitter mit Landregen.


Im Schwarzwald – nach Internet-Recherche

Um einmal sicher zu gehen, bemühte sie dann mal wieder das Internet. Weil, auch regional waren nördlich von uns gemischtes Wetter und Regen gemeldet und Richtung Bodensee – wen wundert's – Sonne. Also, gegen solche Argumente ist kein Kraut gewachsen, ging es in diese Richtung.
Nun blieb man aber im Schwarzwald hängen, weil da Interessen vorlagen, die abgearbeitet werden mussten. In Staufen und Sulzburg. Das Ergebnis: ein schöner Abend in einem sehr guten Lokal und Weltuntergang auf dem nahegelegenen CP. Und der Sulzbach rauschte sein Lied dazu.
Er: Es gab im Internet Unwetter-Warnung für die Region Freiburg.
Sie: hab ich nicht gesehen.
(Er hat nach Freiburg recherchiert, sie nach Bodensee)
Am Ende flüchtete man kurz entschlossen nach – Norden. Ins krumme Elsass (CP Bremmendal) und diesmal mit Glück, ein kräftiger Wind blies die dunklen Wolken nach irgendwo und es wurde noch ein schönes WE mit spannenden Fußballspielen der EM in der Camping-Kneipe.


Kroatien

Nach langen Diskussionen nach dem erwähnten Muster hat man sich für den diesjährigen Sommerurlaub für Kroatien entschieden. Der erste Kandidat, Südtirol, war ausgeschieden, nachdem herausgekommen war, dass Toblach auf 1200 m liegt.
Das lockende Panorama der 3 Zinnen konnte die Erinnerungen an Antholz 2004 nicht eliminieren, damals sind wir wegen Temperaturen unter 10 ° (im August) auch nach Kroatien geflüchtet.
Und diesmal spielte der Wettergott echt mal nicht verrückt. Sommer ohne Ende, manchmal etwas stark im Auftritt, 38° müssen nicht sein, aber Wind und Wasser vor der Haustüre zum Baden – zur vollen Zufriedenheit für beide.

Das reizvolle Land, nette Leute, gutes Essen und prima Campingplätze auf den Inseln Crès und Losinj taten ein übriges.

So dass auch ein abschließendes Wochenende in Toblach erträglich wurde, bei nur 20°.
Aus Kroatien kommend – zum Frösteln.


Irland

Freunde waren zur gleichen Zeit in Irland. Sie waren mental auf alles gefasst – wollten auf die Gummistiefel verzichten. Beim Fliegen mit den Freunden von -yan Air sowieso nicht so angeraten.

Also um es kurz zu machen – den Sommer haben sie dort nicht erlebt, 2 Tage waren trocken, der Rest war geprägt von Wolken zum Greifen, Regen und Sturm.

Wandern mit der Gummihose war angesagt. Depressions-Abwehr vielleicht ein Stückchen auch. Mentale Stärke ist dann schon gefragt.
Die geografischen Highlights Cliffs of Moher, Ring of Kerry, der Connemara-Nationalpark und zauberhafte Bed and Breakfast-Unterkünfte müssen dann schon hoch bewertet werden.
Das für uns abenteuerliche Linksfahren auf einspurigen Landsträßchen bringt auch noch ein bißchen Spaß. Reizend auch die Sprüche der Iren: it's really a nice day today, isn't it? Und die Regel, dass es 5 Wetter am Tag gibt, versagt auch manchmal.
Aufwärmen muss man sich erst im Café, dann zuhause, wenn's geht.

Auf dem Gotthard übernachtet

Und was sagt man dazu?
Geht auch. Bei +2° am 2.6.2010.

Fortsetzung folgt



Freitag, 15. Juni 2012
Weltanschauung
Wo hab ich den noch her?

"Ich fürchte mich vor der Weltanschauung derer, die sich die Welt nie angeschaut haben."

Find ich gut.



Mittwoch, 6. Juni 2012
Englischer Humor
Passiert auch in Isle-sur-la-Sorgue:
Man erlebt ja Nachbarn verschiedener Gesinnung und Herkunft im Camping. Dies war ein freundliches, disinguiertes Ehepaar aus England. Es ergaben sich small-talks beim Vorübergehen. Wie gesagt, sehr nett - sonst nichts weiter.
Eines Tages sagt er nebenbei (auf deutsch):
"Pech für sie - wir fahren."
Seine Frau meinte offensichtlich, ihn erklären zu müssen und fügt hinzu:
"Sorry, it's english humour."
Dann waren sie weg.



Dienstag, 29. Mai 2012
Alle fahren an die Mosel – fahrt doch mal an die Moselle. Alle fahren ins Elsass – fahrt doch mal nach Lothringen.
1. Die Holländer sind schon da, die sind sowieso immer schon da, wo du auch hinkommst. Aber sie wissen auch, wo es schön ist. Und Stil – im Camping – haben sie.
2. Man könnte in Lunéville beginnen, das liegt gar nicht an der Moselle, sondern an der Meurthe, aber als Etappenstadt sehr angenehm. Ein ruhiges Provinzstädtchen mit riesigem Schloss mit Park.
3. Oder man startet in Nancy, immer sehenswert. Vor allem am Wochenende tobt rund um Place Stanislas das Leben, touristisch gesehen, das ist die gute Stube von Nancy.

Von dort fährt man dann die D 570 moselaufwärts. Hier laufen Mosel und Canal de l'Est parallel.
4. Für den Camper bietet sich als Etappe als nächstes Charmes an. Wer's mag, stellt sich auf den Womo-Stellplatz, der malerisch am Kanal liegt, aber immer überfüllt ist.

Der Campingplatz „Les Iles“ ist eine namhafte Alternative, er liegt in der Tat auf einer Insel zwischen Kanal und Mosel und ist sehr gut geführt.

5. Die Mosel läuft hier naturbelassen, geruhsam und wird zunehmend schmäler. Das nächste Städtchen ist Châtel-s-Moselle. Wie der Name schon sagt, mit einer Burg ausgestattet. Gerade finden Ritterspiele statt, Historie ist überall angesagt. Auf den Höhen außerhalb liegt ein sehr gepflegter Camping á la ferme, die Holländer sagen dazu camping biy de buren und ist in Holland ein empfehlenswerter Ansatz.
6. Über Thaon-les-Vosges kommt man nach Epinal. Die Hauptstadt des Départements Vosges ist sehr sehenswert, bietet Kunst und eine schöne Lage am Fluss. Dem Campingfreund steht ein SP am Kanal zur Verfügung. Außerhalb am Réservoir de Bouzey gibt es einen idyllisch gelegenen Camping á la ferme.
7. Über Rémiremont gelangt man auf der gut ausgebauten N57/N66 oder auf der beschaulicheren D42 nach Rupt-s-M. Blicke auf den Fluss-Verlauf bieten sich immer wieder. Die Angler kennen sich bestens aus, die stellen den ombres (Äschen) und truites (Forellen) nach. Man gewinnt den Eindruck, alle Franzosen angeln mit Leidenschaft.

Beim Studium der Straßenkarte findet man im Landesinnern den Ortsnamen „Le Gras chien“ und wundert sich. Heißt das nicht der fette Hund??
8. Die N66 führt uns weiter nach Le Thillot und Fresse-s-Moselle (den ungewöhnlichen Namen gibt’s hier sogar zweimal). In St. Maurice-s-Moselle biegen fast alle Touris ab und fahren auf der D 465 aufwärts zum Ballon d'Alsace, eine schöne Strecke mit fantastischen Ausblicken. Motorrad- und Fahrradfahrer streiten sich um die Hoheit auf der Strasse. Die einen wie die wilden Hummeln, die anderen eher mit gequälter Miene. Oben treffen sich alle mindestens zum Kaffee, es gibt aber auch das traditionelle Sonntagsmenü (heute pommes aux lards – Speckkartoffeln mit Eisbein).

9. Wenn man der N66 folgt und in Bussang links abbiegt, wartet das Alternativ-Programm. Keine Massen, keine wilden Hummeln, sondern das idyllische Quellgebiet der Mosel am Fusse des Ballon d'Alsace.

Die Source Marie, wo man sich das Quellwasser in Flaschen füllen kann und die eigentliche Moselquelle. Von hier aus tritt sie ihre 550 km lange Reise nach Koblenz an, ein anschaulich gestaltetes Relief belehrt darüber.

10. Als Etappe bieten sich der SP auf dem Ballon d'Alsace (heute kalter Wind, aber Fernsicht) und der schön gelegene CP an der kleinen Mosel in St. Maurice-s-Moselle an.
11. Ein Abstecher zum Staunen muss noch sein. Über die D486 nach Süden gelangt man über Ternuay (heißt eigentlich Ternuay, Melay et St. Hilaire und ist das Tor zu den milles étangs) und das Fresse Nr.2 nach Plancher-les Mines.
Hier werden am 7.Juli 2012 die Helden (oder Verrückten?) der Tour de France ihre Sicht der Dinge demonstrieren.

An der Planche des Belles Filles, im Winter ein Skigebiet, liegt die Bergankunft der 7. Etappe von Nancy hierher (schlappe 100km). Im Schnitt hat sie 17 % Steigung, der Strassen-Belag ist schon tourgemäß neu, der Split stört noch stellenweise den aufmerksamen Beobachter.
12. Weiter im Landesinnern entdeckt man beim Kartenstudium Moscou und Jérusalem dicht beeinander. Kurios.
Nochwas kurioses: bei Ortsdurchfahrten sehe ich hier zum ersten Mal Drive-in-Apotheken oder "pharmacie en volant". Gibts bei uns noch nicht.
13. Lothringen ist eine Reise wert, auch wenn wir zu oft auf dem Weg nach Süden durchbrausen. Es ist schon ein Genuss, die Autobahn links liegen zu lassen und die D-Strassen zu nehmen, alle gut ausgebaut mit Blick ins Land rechts und links der Strasse. Hier haben die Kühe auf den Wiesen mehr Platz als die Kinder in unseren Schulklassen.



Montag, 30. April 2012
Ein Wochenende in Strasbourg - Saisoneröffnung und Flucht vor Fastnacht
18.2.2012. Samstag
Beschauliche Fahrt bei bedecktem Himmel über Land Richtung Strasbourg. Wenn man Zeit hat, braucht man keine Autobahn, man durchquert dann besser die ganzen Städtchen an der oberen Saar, wie Saargemünd, Saaralbe, Saarunion, sowie Keskastel, Phalsbourg bis Saverne, alle an der N61. Und gleich ist man in Strasbourg. Es sind 120 km.
Unser Ziel war zunächst ein ganz profanes: Wein kaufen,
An diesem WE findet eine große Weinmesse (die Vignerons indépendants) statt, und unser Winzer aus Gigondas sollte eine bestellte Sendung für uns bereit haben.
Völlig überrascht sind wir von der Größe der Messe, es ist eine Riesenhalle, in der hunderte kleiner Stände mit identischen minimalen Ausmaßen in akkuraten Straßen und mit akkurater Beschilderung angeordnet sind , man sieht Loire, Elsaß, Cȏte du Rhone, Languedoc, etc., alle sind sie da, wie man sie von französischen Weinflaschen kennt. Und welch ein Treiben, welch ein Verkosten und Abtransportieren. Uns fehlt eine Sackkarre, die gehört hier zur Grundausstattung, aha, es gibt sie zu kaufen.
Nach dem Geschäftlichen das Private, Standplatz suchen, Abendessen organisieren. Ersteres ist schnell getan, es bietet sich der CP „Montagne vert“ an, schon bekannt, gut und ruhig gelegen, könnte gepflegter sein, aber geht. Das zweite gelingt auch noch und gar nicht so schlecht. Man hat aufs geradewohl reserviert bei „Chez Yvonne“ in der Altstadt und das wird ein Volltreffer, wo man einen vergnüglichen Abend auf hohen Niveau verleben kann. Edle Gastronomie auf 3 Etagen.

19.2. Sonntag
Nach regenreicher Nacht kommt ein sonniger Morgen, der nach einem guten Frühstück allerdings zunächst Ärger bringt. Der nächtliche Regen hat die Wiese endgültig aufgeweicht und trotz gefallener Mahnungen hat man das auf die leichte Schulter genommen. Das Ergebnis: das Womo fährt sich fest und wühlt sich ganz ordentlich in den Untergrund. Auch der berühmte Vorderradantrieb nutzt nichts mehr. Mit vielen Manövern und der Hilfe der luxembourger Nachbarn
kommt man mühsam frei, der Wagen ist bis unters Dach verschlammt. Ein Besuch beim blauen Elefanten wird fällig, in Frankreich geht das auch sonntags.
Trotz verzögertem Aufbruch gelingt noch eine Stippvisite in der Kathedrale, wo gerade der sonntägliche Gottesdienst zelebriert wird und wir schon wieder die Vorführung der astronomischen Uhr verpassen. Zum Ausgleich gibt es im Hotel-Café Suisse weltbesten Käsekuchen und Kaffee.
Man tritt die Heimfahrt an und legt sie so, dass noch ein Besuch in Sarrebourg möglich wird, wo schon länger die Glaskunst von Chagall zur Besichtigung ansteht, ein beeindruckendes Fenster und nebenan in einem neuen Museum ein ebensolcher riesiger Wand-Teppich.

Auf dieser Strecke legen wir immer eine Pause im Hafen von Saverne ein, wo man gegenüber vom Chateau des Rohans den Wohnbooten zuschauen kann, heute liegen sie alle im Winterschlaf. Der Hafen ist zugefroren, es sieht so aus, einen Schwan hat es auch erwischt. Es sieht wohl nur so aus.



Donnerstag, 19. April 2012
2 Planeten
Wo hab ich den denn her?

Treffen sich 2 Planeten im Weltall. Sagt der eine: na, wie geht’s? Sagt der andere: nicht so gut, ich hab homo sapiens. Sagt der erste: tröste dich, das geht vorbei.