Ein Wochenende in Strasbourg - Saisoneröffnung und Flucht vor Fastnacht
18.2.2012. Samstag
Beschauliche Fahrt bei bedecktem Himmel über Land Richtung Strasbourg. Wenn man Zeit hat, braucht man keine Autobahn, man durchquert dann besser die ganzen Städtchen an der oberen Saar, wie Saargemünd, Saaralbe, Saarunion, sowie Keskastel, Phalsbourg bis Saverne, alle an der N61. Und gleich ist man in Strasbourg. Es sind 120 km.
Unser Ziel war zunächst ein ganz profanes: Wein kaufen,
An diesem WE findet eine große Weinmesse (die Vignerons indépendants) statt, und unser Winzer aus Gigondas sollte eine bestellte Sendung für uns bereit haben.
Völlig überrascht sind wir von der Größe der Messe, es ist eine Riesenhalle, in der hunderte kleiner Stände mit identischen minimalen Ausmaßen in akkuraten Straßen und mit akkurater Beschilderung angeordnet sind , man sieht Loire, Elsaß, Cȏte du Rhone, Languedoc, etc., alle sind sie da, wie man sie von französischen Weinflaschen kennt. Und welch ein Treiben, welch ein Verkosten und Abtransportieren. Uns fehlt eine Sackkarre, die gehört hier zur Grundausstattung, aha, es gibt sie zu kaufen.
Nach dem Geschäftlichen das Private, Standplatz suchen, Abendessen organisieren. Ersteres ist schnell getan, es bietet sich der CP „Montagne vert“ an, schon bekannt, gut und ruhig gelegen, könnte gepflegter sein, aber geht. Das zweite gelingt auch noch und gar nicht so schlecht. Man hat aufs geradewohl reserviert bei „Chez Yvonne“ in der Altstadt und das wird ein Volltreffer, wo man einen vergnüglichen Abend auf hohen Niveau verleben kann. Edle Gastronomie auf 3 Etagen.

19.2. Sonntag
Nach regenreicher Nacht kommt ein sonniger Morgen, der nach einem guten Frühstück allerdings zunächst Ärger bringt. Der nächtliche Regen hat die Wiese endgültig aufgeweicht und trotz gefallener Mahnungen hat man das auf die leichte Schulter genommen. Das Ergebnis: das Womo fährt sich fest und wühlt sich ganz ordentlich in den Untergrund. Auch der berühmte Vorderradantrieb nutzt nichts mehr. Mit vielen Manövern und der Hilfe der luxembourger Nachbarn
kommt man mühsam frei, der Wagen ist bis unters Dach verschlammt. Ein Besuch beim blauen Elefanten wird fällig, in Frankreich geht das auch sonntags.
Trotz verzögertem Aufbruch gelingt noch eine Stippvisite in der Kathedrale, wo gerade der sonntägliche Gottesdienst zelebriert wird und wir schon wieder die Vorführung der astronomischen Uhr verpassen. Zum Ausgleich gibt es im Hotel-Café Suisse weltbesten Käsekuchen und Kaffee.
Man tritt die Heimfahrt an und legt sie so, dass noch ein Besuch in Sarrebourg möglich wird, wo schon länger die Glaskunst von Chagall zur Besichtigung ansteht, ein beeindruckendes Fenster und nebenan in einem neuen Museum ein ebensolcher riesiger Wand-Teppich.

Auf dieser Strecke legen wir immer eine Pause im Hafen von Saverne ein, wo man gegenüber vom Chateau des Rohans den Wohnbooten zuschauen kann, heute liegen sie alle im Winterschlaf. Der Hafen ist zugefroren, es sieht so aus, einen Schwan hat es auch erwischt. Es sieht wohl nur so aus.